Dual
Die Cassettendecks der "Champagner Serie" von Dual erschienen ab 1982, just zu der Zeit als Dual in St. Georgen Konkurs anmelden mußte. Sie wurden bereits als externe Auftragsarbeit gefertigt, Dual war im Prinzip hier nur noch ein Vertriebsbüro und trat als "Hersteller" nur noch in Papierform auf. Konstruiert sollen sie von einem Büro in Belgien worden sein. Leider hapert es hier etwas am Konzept. Die Relaiskontakte laufen gern an und die Bandspulfunktionen lassen mit den Jahren zu wünschen übrig. Eine Behebung und Wartung ist aufwändiger als bei Decks anderer Marken, insbesondere der japanischen Konkurrenz. Wer so ein Deck heute in den Service geben will, sollte sich im Klaren sein, das es mehr kosten wird als ein Standardgerät und das hier die Sammel- /Besitzleidenschaft über den auflaufenden Kosten stehen sollte. Leider sind die Decks dieser Serie in die Jahre gekommen und teils schon verschlissen, was eine Reparatur schwierig und teils sogar unmöglich macht.
Pioneer
Pioneer war praktisch schon fast von Anfang an auch bei der Entwicklung der Cassettentechnik dabei und hatte über die Jahrzehnte immer wieder beachtliche Geräte geschaffen. Als Meilensteine seien hier CT-F1000, CT-F900 und CT-F1250 genannt, später auch viele Decks mit der BLE-Autoeinmessung. Letztes Spitzenmodell war das CT-95, welches im guten Zustand heute hoch gehandelt wird. Die neueren Decks zeichnen sich alle durch sehr guten Gleichlauf und weite Frequenzgänge aus. Klanglich sehr gute Geräte.
Revox
Die Revoxklassiker sind das zuerst 1981 erschienene B710, von dem es auch als Studer A710 eine Version mit Studioanschlüssen gab. Es folgte dann 1983 das B215 und das Studioäquivalent Studer A721 nach. Letztere haben eine Autoeinmessung und HX Pro. Beide Generationen haben sowohl eine Microprozessorsteuerung (Anfang 80er noch ein Novum) und ein einzigartiges Laufwerk mit 4 Direktantriebsmotoren, zwei davon als quarzstabilisierte Capstanmotoren, die hervoragenden Gleichlauf leisten und die Cassette auch beim Spulen sehr schonend behandeln. Zumeist ist eine Laufwerksrevision fällig, die Wickelmotoren müssen zuweilen neu gelagert werden und die Elektrolytkondansatoren wie Justierpotis sollten getauscht werden, dann sind diese legendären Decks auch heute noch unerreichte Spitzenklasse, vor allem laufwerkstechnisch.
Yamaha
Yamaha stellte schon seit den 70er Jahren erfolgreich Cassettendecks her. Man verzichtete bewußt auf die Entwicklung und Herstellung von Tonbandmaschinen zu Gunsten der Cassettentechnik. Schon früh konnte Yamaha auch klanglich mit seinen Geräten Achtungserfolge erzielen und später in Vergleichstests immer führende Positionen belegen. Bis Anfang 1990er Jahre entwickelte Yamaha die Cassettentechnik und bis 2005 blieben Cassettendecks im Angebot bei Yamaha. Populäre Meilensteine waren das K-960, K-1200, KX-930 und das recht verbreitete KX-670. Letztere verfügen über eine komfortable, automatische Bandsorteneinmessung.
Nakamichi
Nakamichi aus Japan hatte sich bereits in den 70ern einen großen Namen mit Cassettendecks der Spitzenklasse gemacht. Auch wenn es noch weitere Produktlinien wie Plattenspieler, Verstärker und Zusatzgeräte gab, war der popuäre Schwerpunkt des Herstellers Cassettendecks, die das kommerziell Machbare darstellen sollten. Man strebte die Qualität einer Bandmaschine mit Cassettentechnik an. Viele gute Ideen flossen in die Entwicklung ein und bei vielen Institutionen und Studios wurden die "Naks" Referenz, was Cassettentechnik anging. Besonders die Geräte ZX-1000 wie "Dragon" waren die Rolls Royce der Cassettendecks.
Kenwood
Kenwooddecks sind gute Mittelklasse. Leider wird das KX-1100HX auf dem Markt etwas überbewertet, technisch ist es anfällig, vor allem in Kontakten und beim Laufwerk. Der Aufwand der Wiederherrichtung ist groß, zudem leiden die bei Sankyo eingekauften Laufwerke (nur bei diesem Modell) unter schadhaften Capstanschwungmassen, welche nicht immer reparabel sind.
Eumig
Der österreichische Hersteller Eumig stellte nicht viele Cassettendecks her, erwähnt seien hier die beiden Modelle FL-900 und FL-1000, die sehr gute Technik für die damalige Zeit boten, allerdings sind die Laufwerke nicht gerade servicefreundlich aufgebaut. Ein Riemenwechsel ist daher deutlich arbeitsintensiver als bei anderen Herstellern.